Das diesjährige Saudi Cup Meeting auf dem King Abdulaziz Racecourse in Riad (Saudi-Arabien) findet am 21. und 22. Februar statt. STRAIGHT (Zarak), der Star des Gestüts Karlshof wird am kommenden Wochenende seine Reise in den Mittleren Osten antreten. Ziel des Zarak-Sohns wird dabei der zur Gruppe 2 zählende und mit zwei Millionen Dollar dotierte Howden Neom Turf Cup sein. Das Rennen gehört zum Rahmenprogramm der Saudi Cup Night am 22. Februar und führt über 2100 Meter. Insgesamt werden an diesem Wochenende Preisgelder in Höhe von 38,1 Millionen Dollar ausgeschüttet. Straight macht sich als einzige deutsche Hoffnung auf in die Wüste. GaloppDaily konnte sich mit Holger Faust, Racing Manager und Mitbesitzer des Gestüts unterhalten!
„Straight soll eine Woche vor dem Rennen nach Saudi-Arabien fliegen. Die Vorbereitung ist eigentlich wie bei jedem anderen Rennen auch. Das Problem sind die extremen unterschiedlichen Wetterbedingungen. Wir haben Winter in Deutschland und in Saudi-Arabien werden es 25 Grad oder mehr sein. Es kommt individuell auf das Pferd an, ob es mit diesen unterschiedlichen Umständen zurechtkommt“, sagt Faust zu den Reiseplanungen von Straight. „Natascha Grewe wird ihn begleiten, sie verfügt über genügend Erfahrung für solche Abenteuer.“
Neben der Einladung für den Howden Neom Turf Cup erhielt man auch eine Einladung für die H.H. The Amir Trophy in Katar. Laut Faust entschied man sich gegen einen Start in Doha, da man nicht wieder auf REBEL'S ROMANCE (Dubawi) treffen möchte. Oder besser gesagt "noch nicht". Man entschied sich für Saudi-Arabien und wird für diese Reise dank der Einladung kaum Kosten übernehmen müssen. „Auch Trainer, Jockeys und Besitzer werden auf Kosten des Veranstalters eingeladen. Es fallen fast keine Kosten an, wie es bei einer Einladung auch sein sollte.“
Im G1 Mehl-Mülhens-Stiftung – 62. Preis von Europa unterlag Straight Rebel’s Romance lediglich mit einem Hals. An diesem Tag im vergangenen September zeigte der Karlshofer seine Karrierebestleistung und wurde dafür mit einem GAG von 99,5kg belohnt. Diese Marke und diese Leistung gegen einen der besten der Welt war ausschlaggebend für eine Einladung nach Saudi-Arabien. „Mit so einer Leistung war Straight attraktiv genug für die Verantwortlichen, um an so einem Prestige-Renntag dabei sein zu können“, freut sich Faust. Der Karlshofer ist momentan Deutschlands höchsteingeschätztes Rennpferd.
„Thore Hammer Hansen war bei Straights Bestform im Sattel“
Für Thore Hammer Hansen lief die Saison 2024 nahezu perfekt. Mit PALLADIUM (Gleneagles) gewann er das G1 IDEE 155. Deutsche Derby, mit ASSISTENT (Sea The Moon) den G1 Grossen Allianz Preis von Bayern. Hinzu kamen weitere sieben Gruppesiege in Deutschland und Platzierungen auf PENALTY (Frankel) in den G2 Coolmore St Mark’s Basilica German 2000 Guineas und natürlich auf Straight im erwähnten Preis von Europa. Als längster Außenseiter ging das Duo ins Rennen und verlangte Godolphins Globetrotter Rebel’s Romance bis zur Linie alles ab. Somit ist die Reiterwahl in Saudi-Arabien bereits beschlossene Sache. „Thore soll ihn auch morgens vor Ort reiten“, teilt Holger Faust GaloppDaily mit.
Auch ein weiterer Start im Mittleren Osten scheint nicht aus der Welt zu sein: „Wir planen immer Start für Start. Wenn er ein gutes Rennen läuft und alles in Ordnung mit ihm ist, könnte er anschließend in Dubai an den Start gehen.“ Eine ähnliche Route ist man in den vergangenen Jahren bereits mit Derbysieger SISFAHAN (Isfahan) gegangen. Damals war Holger Faust ebenfalls als Racing Manager verantwortlich. Sisfahan konnte bei vier Starts in Dubai und Saudi-Arabien über 100.000 Euro eingaloppieren.
„An einem perfekten Tag kann Straight jedes Pferd schlagen“
Sollte alles nach Plan laufen könnte es im April wohl durchaus zu einem Rematch zwischen Straight und Rebel’s Romance kommen. Für Rebel’s Romance geht es am Samstag in die erwähnte H.H. The Amir Trophy, um dann seinen Titel im G1 Dubai Sheema Classic in Meydan zu verteidigen. Sisfahan kam im vergangenen Jahr in diesem Rennen auf den zehnten Platz. „Straight ist in der Spitze wahrscheinlich ein besseres Pferd als Sisfahan, leider im Gegensatz zu Sisfahan nicht so konstant in seiner Form. An seinem Tag mit einer A-Game Performance kann Straight jedes Pferd schlagen. Wenn ihm was nicht passt, wird es schwer.“
Neben seinem zweiten Platz hinter Rebel’s Romance konnte Straight mit einem dritten Platz im G1 153. Wettstar.de Grossen Preis von Baden und einem Sieg im G2 Sparkasse KölnBonn – Union-Rennen seine Klasse unter Beweis stellen. Trotzdem sorgte der Zarak-Sohn auch öfter für Kopf Zerbrechen bei seinem Team. Beispielsweise nach dem G1 IDEE 154. Deutschen Derby als er als Favorit lediglich als 15. über die Linie kam. Bis heute herrscht im Team von Straight keine 100-prozentige Gewissheit was der Grund für die starken Formschwankungen sein könnte. „Er hatte bis heute auch sehr viel Pech in seiner Karriere. Wenn ihm mal das Glück zur Seite steht, kann er sehr viel erreichen,“ beurteilt Faust die bisherige Karriere seines Schützlings.
Straight – Galopper des Jahres 2025?
Mit MR HOLLYWOOD (Iquitos) und FANTASTIC MOON (Sea The Moon) haben Straights größte Kontrahenten aus seinem Jahrgang das Land verlassen oder sind ins Gestüt gewechselt. Mr Hollywood ist seit kurzer Zeit auf der Trainingsliste von Francis-Henri Graffard zu finden. Fantastic Moon startet im Gestüt Ebbesloh in diesem Jahr in seine erste Decksaison. Somit ist Straight sicherlich das beste Pferd aus dem Derby 2023, das auch in diesem Jahr in Deutschland im Training verbleibt. Welche Ziele stehen auf dem Plan des Fünfjährigen?
„Wir denken Rennen für Rennen und über Starts in Deutschland haben wir uns bis jetzt noch gar keine Gedanken gemacht. Er wird nach seiner Winterkampagne auch eine kleine Pause brauchen. Wenn er ein „Pferde Grand Slam Rennen“ gewinnen kann, hat er bestimmt eine Chance zum Galopper des Jahres, aber das ist viel zu weit entfernt, um sich darüber Gedanken zu machen.“
Erster Zarak-Sohn in Deutschland?
Mit COUNTERATTACK (Redoute’s Choice) hat das Gestüt Karlshof einen eigenen Deckhengst. Nun liegt die Vermutung natürlich nahe, dass Straight im kommenden Jahr ebenfalls eine Box auf dem Gestüt beziehen könnte. Er wäre somit der erste Nachkomme des Superstars Zarak in Deutschland. „Das könnte ein Plan werden, aber Pferderennsport ist auch ein Tagesgeschäft“, sagt Holger Faust abschließend zu Straight.
Wie seht ihr die Chancen von Straight in Saudi-Arabien und Dubai?
In welchem Rennen in Deutschland wollt ihr ihn dieses Jahr gerne sehen?
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Titelbild: Marc Rühl
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